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Der Rheinbund 1812
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Die Vasallen Frankreichs
Am 12. Juni 1806 erfolgte unter dem Protektorat Napoleons die Gründung des Rheinbunds (Confédération du Rhin). Ziel
war die französische Beherrschung Deutschlands, die Bildung eines starken Gegengewichts zu Preußen und Österreich und die Beendigung der Reichsgewalt. Die anfangs 16 süd- und westdeutschen Rheinbundfürsten sagten
sich am 1. August 1806 förmlich vom Reich los, wenige Tage später legte Franz II. die deutsche Kaiserwürde nieder (fortan Kaiser von Österreich). Die deutschen Fürsten erklärten sich für souverän, waren
jedoch Vasallen Frankreichs.
Nach der Verfassung des Rheinbunds hatten die deutschen Fürsten als Bundesgenossen Frankreichs starke Heereskontingente für die Feldzüge Napoleons zu stellen (Grande Armee). Dafür erhielten sie Gebietsvergrößerungen
auf Kosten kleinerer Staaten und der Kirche sowie Standeserhöhungen (Königreich Bayern, Königreich Württemberg, Königreich Sachsen, Königreich Westfalen etc.). Durch Heiraten traten die Wittelsbacher, Zähringer,
Württemberger und Badener in verwandschaftliche Beziehung zu Napoleon.
Zum Zeitpunkt der größten napoleonischen Machtentfaltung (1812) gehörten
dem Rheinbund außer Preußen und Österreich nur Braunschweig und Kurhessen nicht an. Das Gebiet des Rheinbunds umfaßte etwa das der heutigen Bundesrepublik ohne Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und die nördlichen Teile von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Letztere zählten, wie das linke Rheinufer, ohnehin zum Kaiserreich Frankreich. |
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