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Zu spät in Ligny, jedoch zur rechten Zeit bei Belle-Alliance
Bülows Korps traf als erstes auf dem Schlachtfeld ein. Napoleons zweite Welle, die bereit stand, um als nächste loszuschlagen, mußte
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Der Pachthof von La Belle-Alliance
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nach Osten geschickt werden, bevor die Preußen sich in der Ebene vor den Wäldern, die ihren Anmarsch verschleiert hatten, voll
entfalten konnten (diese Flankengruppe bestand aus Lobaus Korps und den Kavalleriedivisionen von Domon und Subervie). Sie konnten einige Zeit den preußischen Vormarsch aufhalten, aber
mit dem Eintreffen von Bülows restlichen Verbänden neigte sich die Waagschale gegen sie. Napoleon war gezwungen, auch einen Teil seiner dritten, gegen die Briten geplanten Welle abzuziehen;
Teile der Garde stellten sich nun den Preußen entgegen. Ney mußte sich mit denselben sechs Infanteriedivisionen mit den Engländern herumschlagen, mit
denen er die Schlacht begonnen haue. Es mußte etwas Entscheidendes geschehen, und das rasch. www.vrz.de/napoleon/kriege/waterloo.html - Detlef Wenzlik, Die napoleonischen Kriege
Ein schnelles Ende des Krieges An der Schlacht bei Ligny (16. Juni 1815) konnte General von Bülow keinen
Anteil nehmen. Die Befehle, welche das 4. Armeekorps auf den Kampfplatz beorderten, kamen verspätet an; dagegen half er am 18. Juni 1815 bei Waterloo (La Belle-Alliance) den Sieg erkämpfen und den Krieg hierdurch schnell
beenden. Adolf von Bülow, Bülowsches Familienbuch, Schwerin i. M. 1914
“Waterloo” und “Bellealliance” Die Bezeichnung der Schlacht als der von Waterloo ist dem Fürsten [Blücher]
stets unsympatisch gewesen, ja er hat sie als Beleidigung empfunden. Er selbst war es, der die Schlacht nach dem Punkte, wo Napoleon seinem Schicksal verfiel und die Verbündeten sich die Hand reichten, Bellealliance getauft hat.
Adolf Saager, Blücher-Anekdoten
Die Doppeldeutigkeit des Namens Wellington kehrte in sein Hauptquartier nach Waterloo zurück, er bestand
darauf, die Schlacht nach diesem Ort zu benennen, obwohl er vom Kampf in keinem Augenblick berührt worden war. Blücher hätte die Bezeichnung Belle-Alliance vorgezogen, da dieser Punkt tatsächlich die Mitte des
Schlachtfeldes angab und da ihm die Doppeldeutigkeit des Namens gefiel. Aber der Engländer war für dergleichen Gefühle nicht zu haben, und so blieb es bei seinem Waterloo. Friedrich Sieburg, Napoleon - die hundert Tage, Stuttgart 1956
Zur Geografie ...damals Am Abend erreichen sie (die Franzosen) den Pachthof Belle-Alliance auf dem flachen Abhang des gleichnamigen hohen Hügels, den man fast schon einen
Berg nennen kann. Ihm gegenüber erhebt sich ein zweiter Berghügel mit einer ähnlichen Anhöhe, der Mt. St. Jean, eine sehr starke Stellung, wo Wellington
sich befestigt hat. Die ganze Gegend hieß nach einer kleinen Ansiedlung, die im Rücken der Engländer lag - Waterloo. (...) Er (Napoleon) verschob die Schlacht
auf morgen, den 18. Juni, und ließ das Lager bei Belle-Alliance aufschlagen; er selbst bezog in der Meierei Caillou Nachtquartier. Dimitri Mereschkowskij, Napoleon, (c) 1928
...sie wurde verändert Die Wellenlinien der verschieden geneigten Ebenen, auf denen die Begenung Napoleons und Wellingtons stattfand, sind, das ist allgemein bekannt, nicht
mehr dieselben wie am 18. Juni 1815. Indem man diesem Feld des Todes, um ihm ein Denkmal zu errichten, sein bisheriges Bild nahm, hat man ihm sein
wirkliches Relief genommen, und die davon verwirrte Geschichte kennt sich nicht mehr aus. Um seinen Ruhm zu verewigen, hat man es entstellt. Als Wellington zwei Jahre später Waterloo wiedersah, rief er: “Man hat mir mein Schlachtfeld
verändert.” Victor Hugo, les Miserables, 11. A. 1999
Belle-Alliance - ein schöner Name Marschall Ney hat inzwischen einen Ordonnanzoffizier zum Kaiser geschickt, der mit seinem Stabe vor dem Wirtshaus Belle-Alliance hält. Das Gebäude liegt
genau im Zentrum der französischen Front. Belle-Alliance - ein schöner Name, aber er hat einen spöttischen Sinn, wie das Wirtshausschild zeigt. Auf ihm sieht
man in grober Pinselei einen häßlichen Greis, der einer blutjungen Magd die Hand zum “schönen Bunde” reicht. Friedrich Sieburg, Napoleon - die hundert Tage, Stuttgart 1956
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