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Friedrich Wilhelm Graf B. von Dennewitz, Sohn eines preuß. Diplomaten und einer Kantorstochter, deren musikal. Erbe B.
in seinen Kompositionen bezeugte, nahm an den Kriegen von 1792-95 und 1806-07 teil, eng verbunden mit dem Prinzen Louis Ferdinand in seiner hohen Lebenskultur, seiner Kritik an dem starren friderizian. Traditionalismus und der Forderung einer deutschen Politik Preußens. Zwischen den Reformern und dem König stehend, bereitete er als interimist. Generalgouverneur Ostpreußens 1812-13 die Erhebung Preußens wirksam vor. 1813 Generalleutnant,deckte er dreimal Berlin gegen die Franzosen bei Luckau (4.6.), Großbeeren (23.8.) und Dennewitz (6.9.), unter Außerachtlassung der Befehle seines Oberbefehlshabers Bernadotte. Beteiligt an der Leipziger Schlacht, befreite B. dann Holland und Belgien von den Franzosen. Von dort her schloß er sich der Armee Blüchers an und verhinderte 1814 bei Laon Durchbruchsversuche Napoleons nach Norden. 1815 kam er als General der Infanterie zwar zu spät bei Ligny,
konnte aber sein unverbrauchtes Korps bei Belle-Alliance einsetzen; indem er Napoleons rechten Flügel zertrümmerte, führte er den Sieg herbei.
K. Varnhagen von Ense: Leben des Gen. Grafen B. v.
D. 3.A. 1874; K. Lehmann: Die Rettung Berlins im Jahre 1813 (1934). Brockhaus, 17. A. 1967
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