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»Unsre Gebeine sollen diesseits Berlins bleichen, nicht jenseits.« General von Bülow
Napoleon scheitert vor Berlin Der erste Versuch Napoleons, sich Berlins zu bemächtigen – der zweite führte zur Schlacht bei Dennewitz –, war gescheitert und hatte dem Corps Reynier,
insonderheit den beiden sächsischen Divisionen, einen starken Verlust bereitet. Allein diese letztgenannten verloren 28 Offiziere und 2096 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen. 14 Kanonen und 52 Munitionswagen
waren außerdem eingebüßt worden. Unser Verlust bezifferte sich auf nicht mehr als 1100 Mann, alle vom Bülowschen Corps. Auf Seite der Schweden war nur ein Offizier verwundet worden.
Berlin jubelt Berlin jubelte und betätigte seinen Jubel. Elf Wagenreihen, mit Brot und Tabak, mit Bier und Branntwein beladen, setzten sich nach dem Bivouac von Heinersdorf hin in Bewegung. Auch von Eberswalde, Charlottenburg und Oranienburg erschienen Transporte.
Bernadotte schmückt sich mit fremden Federn
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Bernadotte
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Der Kronprinz von Schweden erließ anderen Tages aus dem
Lager von Ruhlsdorf ein Bulletin, in welchem er mit nicht allzugroßer historischer Treue die Begebenheiten der letzten Tage bekanntmachte. Hinsichtlich des Generals von Bülow
und seines Corps hieß es wörtlich: »General von Bülow erhielt Befehl, den Feind anzugreifen. Er führte diesen Befehl mit derjenigen Entschlossenheit aus, die den geschickten
General bekundet. Seine Truppen marschierten mit ebenjener Ruhe, die während des Siebenjährigen Krieges die Soldaten des großen Friedrich auszeichnete.« General von Bülow selbst enthielt sich begreiflicherweise jedes Hinweises auf die »Soldaten
des großen Friedrich«, unterließ aber nicht, das Tatsächliche richtigzustellen. »Ich faßte«, so heißt es in seinem Bericht an den König, »den Entschluß, den
Feind anzugreifen, und wurde dazu durch einen nachträglichen Befehl des Kronprinzen autorisiert. Unter Einschluß der mir zugeteilten russischen Batterien
sowie der Kosaken haben die Truppen Ew. Majestät allein gefochten.« www.gutenberg.aol.de/fontane/mark/mar203.htm |
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